Wenn du Zweifel hast, ob auch du dich in die spärlich aufgestellten Reihen der Aromantiker einreihen kannst, die mit romantischem Partnerschaftsgedöns nichts anfangen können, hilft dir dieser Beitrag vielleicht weiter.
Achtung: Es ist nicht ganz leicht, Aromantik zu erkennen. Die einzelnen Punkte sind als Tendenzen und Denkanstöße gedacht und weisen auf eine mögliche aromantische Orientierung hin. Das heißt aber nicht, dass man als Aromantiker hinter jeden Punkt ein Kreuz setzen muss, um als 'echter' Aromantiker zu gelten. Aromantische Personen sind Individuen wie alle anderen Menschen auch und können sich daher auch in der Ausprägung ihrer Orientierung unterscheiden. Ebenso wenig ist ausgeschlossen, dass sich eine romantische Person in einigen Punkten wiederfinden könnte.
1. Du kannst beim Gedanken an eine romantische Partnerschaft einen latenten Brechreiz nicht
unterdrücken.
2. Es liegt dir fern, eine andere Person zu idealisieren und sie ‚DEN Richtigen‘ oder ‚DIE
Richtige' zu nennen.
3. Du zweifelst an dem allseits vergötterten Ideal eines Traumpartners und fragst dich, ob Liebe
eventuell nur ein kulturelles Konstrukt ist.
4. Du hast dich noch nie verliebt und es ist dir egal.
5. Bei der berühmten Vorstellung der ‚Schmetterlinge im Bauch‘ denkst du an eine Magen-
verstimmung oder schlimmere Krankheiten.
6. Du kennst keine einzige romantische Kennenlerngeschichte eines Liebespaares, weil du bei
allen eingeschlafen bist.
7. Besitzansprüche an einen anderen Menschen zu stellen und diesen exklusiv für dich haben zu
wollen, liegt dir fern.
8. Freundschaft ist dir wichtiger als Liebe.
9. Wenn du eine romantische Szene in einem Buch oder einem Film siehst, lässt sie dich kalt oder
du fühlst dich gelangweilt/genervt davon.
10. Du bist ständig auf der Suche nach Büchern oder Filmen ohne einen romantischen Plot.
11. Schon beim Gedanken an Kuscheln mit anderen Menschen dreht sich dir der Magen um.
12. Wenn du mitkriegst, dass Person X eine romantische Beziehungsanbahnung initiieren will,
verlierst du schlagartig jegliches Interesse an ihr.
13. In deiner Zukunftsplanung kommen, seitdem du denken kannst, weder eine Hochzeit noch
ein Partner vor.
14. Du fühlst dich auch ohne Partner wie ein vollwertiger Mensch.
15. Es wundert dich, dass sich ein Konzept wie ‚Liebe‘ in physischen Handlungen wie Küssen und
Streicheleinheiten manifestieren soll.
16. Wenn du gefragt wirst, auf welchen ‚Typ‘ du stehst, fällt dir nichts ein.
17. Für dich ist Valentinstag einfach ein Tag wie jeder andere ODER der nervigste Tag der Welt,
weil dir die penetrante Zurschaustellung von Zweisamkeit lächerlich erscheint.
18. ‚Ich liebe dich‘ hast du, wenn überhaupt, bisher nur zu deinem Haustier gesagt.
19. Du wunderst dich, warum alle anderen ihr Glück von einem anderen Menschen abhängig
machen müssen.
20. Kosenamen von Pärchen animieren dich zum Lachen.
21. Du kannst dich mit dem Begriff 'Aromantik' identifizieren und fühlst dich wohl damit.
22. Als du von anderen aromantischen Personen erfahren hast, warst du erleichtert und glücklich,
mit deiner Orientierung nicht alleine zu sein beziehungsweise überhaupt zu wissen, dass
'Aromantik' auch eine Option darstellt.
23. Es fällt dir schwer, den Unterschied zwischen romantischer und freundschaftlicher Anziehung
zu erkennen.
24. Du hattest noch nie eine romantische Beziehung – nicht, weil du keine hättest haben können,
sondern weil es dich überhaupt nicht reizt, eine einzugehen.
25. Wenn andere Personen versuchen, mit dir zu flirten, fühlst du dich unwohl oder du bemerkst
es erst gar nicht.
26. Du meidest Orte wie Discos oder Partys, die für ihre Flirteskapaden bekannt sind.
27. Du fürchtest dich nicht vor der Vorstellung, den Rest deines Lebens single zu sein.
28. Du hast Probleme damit, dir romantische Aktivitäten vorzustellen, in die du involviert bist.
29. Es haben schon Leute von dir gedacht, du würdest mit ihnen flirten, dabei wolltest du nur
nett sein.
30. Allgemein als 'romantisch' geltende Aktivitäten, z.B. das berühmte Candle Light Dinner,
interessieren dich nicht.
31. Handlungen, die andere Personen aus Liebe begehen, verwirren oder amüsieren dich.
32. Wenn jemand dir seine Liebe/sein romantisches Beziehungsinteresse gesteht, begreifst du
nicht, warum ihm eine Freundschaft mit dir nicht ausreicht.
33. Du glaubst nicht daran, dass eine romantische Beziehung die einzige Möglichkeit ist, 'wahre
Liebe' für einen anderen Menschen zu empfinden (Stichwort: Platonische Liebe).
34. Wenn du doch einmal eine romantische Handlung begangen hast, kam der Antrieb dazu nicht
aus dir selbst, sondern du hast ein gelerntes Verhaltensmuster abgespult, das dir von
Freunden und aus Filmen bekannt war.
35. Du kannst durchaus Dinge als romantisch empfinden, z.B. das Meer oder eine brennende
Kerze – dieses Gefühl bezieht sich aber nicht auf Personen und löst nicht den Wunsch nach
romantischer Interaktion aus.
36. Morgens neben jemandem aufzuwachen klingt für dich nach einer Horrorvorstellung.
37. Wenn du ein küssendes Pärchen siehst, findest du das nicht süß, sondern befremdlich.
Besonders dann, wenn sich das Paar in deiner unmittelbaren Nähe befindet und die
Geräuschkulisse dementsprechend laut ausfällt.
38. Deine Idee von der Art und Weise, einer anderen Person deine Zuneigung zeigen zu können,
unterscheidet sich fundamental von der der meisten Menschen. Sie kann beispielsweise weder
Umarmungen noch Küsse noch Händchenhalten beinhalten.
39. Es macht dir nichts aus, in der 'friendzone' zu landen. Im Gegenteil, das ist dein erklärtes
Ziel!
40. Wenn du überhaupt Liebeslieder hörst, fasziniert dich daran ein bestimmtes Instrument oder
die Melodie, aber nicht der Inhalt des Songs.
41. Du hast einen stark analytisch geprägten Blickwinkel, wenn es um romantische Liebe und
romantische Handlungen geht und versuchst, diese rational zu erfassen.
42. Sofern es vorhanden ist, ist dein Verständnis für das Phänomen der romantischen Liebe eher
abstrakt als intuitiv.
Siku, Kari
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Mary (Dienstag, 01 Dezember 2015 07:21)
Haha! Nr 1 stimmt sowas von!!!
Flattermaus (Dienstag, 01 Dezember 2015 12:53)
Bei mir trifft alles hier aufgezählte zu, außer der fünfte und der neunte Punkt.
Diese Schmetterlinge meine ich zu kennen, wenn mich jemand fasziniert, was bei mir nicht oft vorkommt. Ich fühle dann aber kein Bedürfnis nach Zärtlichkeit oder Verpartnerung, lehne beides genau so ab, wie bei allen anderen auch, jedoch fühle ich eine Sehnsucht nach Gesprächen mit inhaltlichem Austausch mit der Person und möchte sie ansehen können. Also bei Personen, mit denen ich mir sehr gut eine Freundschaft vorstellen könnte, fühle ich eine Art Brausepulverprickeln.
Und bei Fiktionen würde ich mich natürlich schon über welche ohne Liebesgedöns freuen, aber dennoch fiebere ich beim Verfolgen dieser Geschichten vollends mit den handelnden Personen mit. Dass die exakt so sind wie ich, das erwarte ich nicht, sondern kann durchaus mit denen mitfühlen, was die das erleben, auch wenn meine Gefühle nie so wären, solange sie kein mieses Verbrechen begehen. Ich interessiere mich halt für Menschen.
Flattermaus (Dienstag, 01 Dezember 2015 12:55)
***das Aufgezählte***
Nina (Dienstag, 01 Dezember 2015 13:49)
Auf mich treffen nicht alle Punkte zu, aber doch mehr als die Hälfte.
Wegen dem 6. Punkt sind bei mir in der Pubertät die Freundschaften zerbrochen, weil es mich nicht interessiert hat, wenn sie sich verliebt haben und auch nicht wenn sie Liebeskummer hatten.
Dadurch habe ich bestimmt sehr kaltherzig gewirkt.
Das war zwar nicht der einzige Grund, aber doch ein wichtiger.
Vor allem dieses nicht-mitreden-können bzw. wollen macht einem zum Außenseiter.
Nina (Dienstag, 01 Dezember 2015 14:06)
Besonders beim 5. Punkt (Schmetterlinge im Bauch) bin ich immer wieder irritiert, wenn ich jemanden frage, wie sich Verliebtheit anfühlt (um zu prüfen, ob ich nicht doch schon mal verliebt war) und mir dann das mit den Schmetterlingen gesagt wird.
Siku (Dienstag, 01 Dezember 2015 19:42)
Dieser Beitrag ist auf Erweiterung ausgelegt, das heißt, wenn ihr irgendeinen Punkt vermisst, könnt ihr den einfach in den Kommentaren hinzufügen und ich werde ihn dann in die Liste aufnehmen.
Es muss auch nicht jeder Punkt auf jeden Aromantiker anwendbar sein. Ich wollte nur ein paar Selbstfindungs-Orientierungshilfen für diejenigen bieten, die sich vielleicht noch nicht so intensiv mit dem Thema beschäftigt haben. Als ich noch auf AVEN aktiv war, gehörte es nämlich zu einer der häufigsten Fragen, die mir per PM gestellt wurden, wie ich denn herausgefunden habe, dass ich aromantisch bin.
Mia (Dienstag, 01 Dezember 2015 20:21)
Sehr gute Liste ! Ich hab noch nen Punkt:
Es hat schon mal wer gedacht, du hättest mit ihm geflirtet, dabei wolltest du nur nett sein.
Das ist mir schon so oft passiert und jedes mal war ich ganz verwundert, dass ich geflirtet haben sollte. Ich weiss doch nicht mal wie das geht !
Flattermaus (Dienstag, 01 Dezember 2015 22:47)
zu den neuen Punkten 21 bis 34:
Punkt 21 und Punkt 22 treffen auf mich nicht zu. Mit Romantik verbinde ich im Wind Flatterndes, Wetter und Unwetter, Dämmerung, Singen am Feuerchen und das alles löst in mir viel aus. Ich sehe mich als sehr romantisch. Auch einige Kleidung finde ich romantisch. Und mit einer befreundeten Person Hand in Hand irgendwo langzugehen oder bei Gesprächen nah beieinander zu sitzen hat auch etwas von Romantik. Aber alles Amoröse finde ich scheußlich unromantisch. Naja, unsere Ausrichtung muss halt einen Namen haben und insofern kann ich mich da schon mit einordnen, wohingegen ich selbst einen anderen Begriff bevorzuge: Nonamorosität.
Und ich brauche nicht die Existenz von Orientierungsgenossen, um Nonamorosität -oder halt Aromantik- als Option zu sehen. Dadurch, dass ich nonamorös bin, ist das in der Welt. Dennoch erfreut mich Austausch mit Gleichgesinnten.
Den restlichen Punkten stimme ich wieder uneingeschränkt zu.
Siku (Dienstag, 01 Dezember 2015 22:56)
@Flattermaus: Punkt Nr. 35 nimmt deine Anregung auf. Auf die in der Tat bestehenden Probleme mit der Begrifflichkeit hast du ja schon hingewiesen.
Auch das Wort Romantik ist widersprüchlich, ich benutze es hier größtenteils im amorösen Sinn und nicht auf die literarische Epoche der Romantik oder andere Kontexte bezogen. Aromantik bezeichnet für mich daher vorrangig eine Distanz zum Amorösen und nicht zum Romantischen.
Nina (Dienstag, 01 Dezember 2015 23:47)
Nummer 29 kenne ich auch, leider.
Hinterher habe ich dann oft Schuldgefühle.
Bei Nummer 35 finde ich es auch wichtig, dass da differenziert wird.
Flattermaus (Donnerstag, 03 Dezember 2015 01:29)
Bei Händchenhalten bin ich zwiegespalten: In den meisten Fällen fühlt es sich, so wie es auch ist, wenn mich jemand streichelt, wie eine fast schmerzhafte Schwere an, obwohl ich das Gegenüber mag. Aber manchmal fühlt sich Händchen halten für mich auch schön an. Ich weiß nicht genau, aber mit Mädchen finde ich es eher schön, weil es dann einfach Händchenhalten ist und kein Stellvertreter, weil anderes im Laufen halt nicht geht.
Sarah (Freitag, 04 Dezember 2015 20:06)
Wahnsinn, in wie vielen Punkten ich mich wieder finde!
Mara (Freitag, 11 Dezember 2015 07:53)
Tolle Liste!
Balduin (Sonntag, 21 Februar 2016 14:17)
Tolle Liste, sehr hilfreich, danke!
Zu 23: Nicht nur habe ich Probleme mit der Unterscheidung von freundschaftlichen und romantischen Gefühlen, sondern ich hielt früher auch immer große Bewunderung für einen Indikator von Verliebtheit. Ich dachte, ich wollte m i t einer Person zusammen sein, obwohl ich tatsächlich nur w i e diese Person sein wollte (genau so klug, genau so begabt/schön/schlagfertig...).
WindsurfHippie (Dienstag, 08 März 2016 15:40)
Nummer 34 ist überhaupt der einzige Anlass, der mich je dazu verlocken konnte, über Beziehungen und den Romantikgedanken nachzusinnieren. Bevor man in diese Themen 'eingelehrt' worden war, hielt man Romantik für ein Zeitalter bzw. eine Kunstform, wie sie in der Literatur oder auf Gemälden von Caspar David Friedrich zu sehen ist.
Die Beobachtung anderer und ihrer Verhaltenstype sorgte für eine kritisch-analytische Herangehensweise. Wenn ich mich fragte, ob ich Menschen (Männer) lieben könnte, kam ich eher auf eine Art der Bewunderung, die dann manchmal isoliert auch deren Partnerschaft zu einer Frau beinhaltete. In der Art von : Toll, wie die daskönnen, mit einander umgehen, irgendwie edel. Oder ich bewundere Jemand für seinen Beruf, für sein Können im Sport, für die Anzahl seiner Freunde und Solches. Aber alles, was in Richtung engeren, romantischen Bezug geht, und von mir ausgehen sollte, so, wie es die Beschreibungen durch Romantiker vorgeben, entwickelt sich nicht. Ich kann es inzwischen rational etwas feinkörniger nachsinnieren, aber was dabei in den Verliebten passiert, ist eine ziemlich komplexe, chemobiologisch-psychische Formel, deren präziser Ablauf ein Rätsel bleibt.
Zara (Samstag, 19 März 2016 20:10)
Sehr schöne Liste! *fg*
Ich kann mich sogar in allen Punkten wiederfinden; teils Punkte, von denen ich dachte, dass ich damit ziemlich alleine wäre.
Paoletta (Montag, 02 Mai 2016 20:41)
Endlich versteht mich jemand:D
Die Gadse (Mittwoch, 04 Mai 2016 18:18)
Nr 43: Du studierst Informatik oder Mathematik.
Zara (Montag, 09 Mai 2016 03:52)
"Nr 43: Du studierst Informatik oder Mathematik. "
Das entspricht für mein Empfinden mehr dem Nerd-Klischée, dem einfach mal alle "Gruppen" angefangen von Menschen mit nicht mainstreamkompatiblen Interessen bis hin zu Autisten zugeschlagen werden. Kurz: Alle, die vom Mainstreamblickwinkel aus seltsam sind, weil sie anders sind und man das nicht versteht.
Siku (Dienstag, 10 Mai 2016 20:28)
@Zara: Das sehe ich ähnlich, deswegen werde ich den Punkt auch nicht in die Liste aufnehmen.
E (Dienstag, 17 Mai 2016 23:44)
Bin gerade etwas erleichtert diese Seite gefunden zu haben. Auf mich treffen 80% der Punkte zu. Erleichtert, weil es offensichtlich andere Menschen gibt die ähnlich fühlen wie ich und meine Art irgendwie irgendwo einordnen zu können.
Hab nur Angst mir meinen Verwandten etc. darüber zu reden. Die erwarten dass man heiratet und Kinder bekommt. Wenigstens in einer Partnerschaft lebt. Klingt für mich nicht erfüllend, aber will sie nicht schockieren.
Zora (Sonntag, 29 Mai 2016 14:04)
Ich habe die starke Vermutung aromantisch zu sein, da ich in letzter Zeit immer mehr gemerkt habe, das für mich eine Beziehung, nicht wirklich eine Beziehung ist. Für mich wäre eine Beziehung mehr so etwas wie beste Freunde sein und einfach nur Spass haben zu können. Trotz meiner grossen Vorstellungskraft kann ich mir nicht vorstellen irgendwann jemanden, egal welches Geschlechtes, zu Heiraten. Vor etwa einem Jahr, hatte ich meinen ersten Kuss, mit einer sehr engen Freundin von mir. Auch wenn ich den Kuss wollte, war mir danach alles sehr unangenehm. Ich wollte sie nicht mehr küssen, sondern viel lieber ganz einfach Freunde bleiben. Es wäre mir zwar recht gewesen uns als Paar zu bezeichnen und ab und zu, wenn der Moment passte, Küsse auszutauschen, aber das ganze hat mich extrem unwohl fühlen lassen. Nun bin ich mir nicht sicher, ob ich aromantisch bin, da ich mir eine Beziehung, halt unter meinen oben vorgestellte Vorstellungen, vorstellen könnte. Ich bin aber äusserst froh diese Seite gefunden zu haben, alleine schon wegen mir, aber auch, wegen meinem Abschlussprojekt über sexuelle Orientierungen und Geschlechter :) Vielen dank für all die Mühe!
Mila (Montag, 06 Juni 2016 00:02)
Ich habe heute zum ersten Mal von Aromantik erfahren und mir fiel direkt eine riesen Last vom Herzen. Mein Leben lang habe ich gedacht ich whätte einfach nur einen an der Waffel.
Auch, wenn ich nicht in allen Punkten auf meine Person bezogen zustimmen kann, sind es einige, die bei mir sehr stark sind. Beispielsweise, dass ich einen Menschen komplett von mir stoße, wenn ich merke, dass da romantische Handlungen auf mich zukommen. Ich hatte mich immer gefragt warum das so war.
Auch das Kuscheln finde ich eigentlich schon, allerdings nicht, wenn Gefühle mit im Spiel sind! Dann geht es einfach nicht und ich bekomme Ekelschauer. Nun kommt bei mir noch die sehr altmodische Erziehung meiner Eltern in die Quere! Da ich mein Leben lang darauf gedrillt wurde später Ehefrau und Mutter zu sein, wünschr ich mir das auch irgendwo. Allerdings kann ich in meiner Vorstellung nur an den Alltag denken. Weder Zärtlichkeiten oder sonst etwas sind da inbegriffen, sondern schlichter Alltag. Auch der Punkt, dass Liebesbekenntnisse bei mir komplett anders aussehen würden, stimmt voll und ganz zu.
Alles in einem bin ich sehr dankbar für diese Aufzählung und ich werde mich auf jeden Fall weiter darüber informieren :)
Johanne (Dienstag, 02 August 2016 05:52)
Die meisten Punkte hier spiegeln sehr stark wieder, dass Aromantiker scheinbar sehr negativ auf Beziehungen und sowas eingestimmt sind, und so auch schon immer denken.
Eine der Punkte treffen auf mich zu, allerdings sehr wenige und ich bin keineswegs vollständig negativ gegenüber Beziehungen, weder bei anderen noch bei mir, kann mir solche auch bei mir vorstellen, habe mich jedoch noch nie verliebt, noch nie mehr empfunden für jemanden als Freundschaft. Kann sein, dass ich zu jung bin, ich bin momentan einfach unsicher.
Alex (Sonntag, 18 September 2016 00:36)
Oha krass ich bin fest davon ausgegangen dass ich der einzige Mensch bin der so denkt :o
Marie (Donnerstag, 13 Oktober 2016 16:34)
Bei mir treffen bei weitem nicht alle Punkte zu aber so einige. Ich bin sehr froh das es normal ist wie es mir geht und dass andere n es auch so geht, dass ich also nicht allein bin. Bei den Schmetterlingen im Bauch kann ich mir einfach nicht vorstellen was das sein soll....!
Ich bin nicht grundsätzlich negativ gegen Beziehungen generell oder Liebesbeziehungen bei Freunden oder in Filmen eingestellt. Ich sehe das nur alles bei weitem als nicht so wichtig an. Mir ist das platonische auch in der Vorstellung eine bessere Alternative.
Neamere (Sonntag, 30 Oktober 2016 21:36)
Bei mir treffen sehr viele Punkte zu, zumal ich auch seit einem halben Jahr nicht wirklich Interesse an einer Beziehung habe und auch glaube, dass ich das nicht bewerkstelligen kann. Für mich ist Liebe zu Personen, die nicht mit mir verwandt sind, nicht existent, für mich gibt es höchstens bedingungsloses Vertrauen, Freundschaft, sexuelles Verlangen und dessen Auslebung und Attraktivität, aber ich kann mit dem Begriff an sich nichts anfangen. Ich komme mir auch selbstentfremdet vor, da ich vor einem Jahr noch in einer Beziehung war und sich seitdem alles schlagartig verändert hat.
Chris (Dienstag, 03 Januar 2017 16:20)
Muss zugeben, dass mich diese Seite fasziniert, da ich mich mit dem Begriff "aromantisch" einigermaßen identifizieren kann. Klingt zumindest besser, als die ganzen Fremdbeschreibungen, die ich bisher so zu hören gekriegt habe, wenn ich mich denn mal auf eine Beziehung eingelassen habe: autistisch, gefühlskalt, narzisstisch, psychopathisch usw. Leider kann ich auch aus dieser Liste nur zwei Drittel der Aussagen zustimmen. Auf mich wirkt es so, dass die meisten Menschen, die sich als aromantisch definieren, sich auch als asexuell bezeichnen würden, was bei mir "leider" nicht zutrifft. Auf der einen Seite empfinde ich Beziehungen als zu symbiotisch und einengend (auch bei anderen Menschen) und auf der anderen Seite finde ich Sex ohne Zuneigung langweilig und oberflächlich. Ich finde einen Großteil meiner platonischen Freundinnen sexuell attraktiv würde da jedoch nie was initiieren um die Freundschaft nicht zu gefährden.
Caro (Samstag, 28 Januar 2017 18:44)
Viele der Punkte treffen bei mir zu. Vor allem der Part wo ich jegliches Interesse an einer Person verliere, sobald sie ein romantisches Interesse an mir bekundet (oder ich das Gefühl bekomme sie will etwas von mir), weshalb ich auch noch nie eine Beziehung hatte (ich bin nun 24).
Ich muss allerdings sagen, dass ich auch irgendeine Art schon gerne eine Beziehung wünsche, befürchte dass es nur aus einer "Erwartungshaltung" der Gesellschaft gegenüber entsteht... da ich jedes Mal wenn ich versuche mich in einer Beziehung zu sehen scheitere und diese Vorstellung ziemlich seltsam finde.
Wie Chris vor mir, würde ich mich allerdings auch nicht als asexuell bezeichnen, da ich Männer durchaus auch sexuell attraktiv finde (ich kann mir auch durchaus vorstellen mit diesen Sex zu haben). Aber wenn ich mir wieder vorstelle mich an diese Person zu binden, finde ich das wieder total abstrakt.